Rezension zum Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!"

Rezension zum Buch "Die globale Umweltkatastrophe hat begonnen!"

Kommentar aus Kolumbien zum Buch von Stefan Engel: »Die Umweltkatastrophe hat begonnen«

Ein Parteiführer der PC MLM Kolumbien zum Buch von Stefan Engel: »Die Umweltkatastrophe hat begonnen«

Von RW-Redaktion

Dieser Ergänzungsband ist ein Text zum studieren und diskutieren. Der Ergänzungsband hat 3 Teile – die Untermauerung am Anfang, den Teil mit der Beweisführung, mit einer Menge an ziemlich umfangreichen Daten, und den Teil VIII und IX über die marxistisch-leninistische Taktik und Strategie zur Verteidigung der Umwelt und der Leitlinien zum Schutz vor der globalen Umweltkatastrophe.

Es ist klar, dass die aktuelle imperialistische Phase der Reorganisation1 der kapitalistischen imperialistischen Produktion mit der Herrschaft der großen Monopole und des internationalen spekulativen Finanzkapitals die materielle Grundlage der großen klimatischen und Umweltprobleme in der Welt ist, das heißt, des Übergangs von der Klimakrise zur globalen Klimakatastrophe, die zur hauptsächlichen Seite in den Aufgaben der Kommunisten und Revolutionäre werden kann. Es sind die imperialistische Großbourgeoisie und die großen Monopole, die die direkten Verantwortlichen insbesondere dieses Klimadebakels sind.

Die vielfältigen Krisen, die die Welt heimsuchen, Krise des kapitalistisch-imperialistischen Systems, ökonomische und finanzielle, politische, soziale, militärische, Umwelt-, Ernährungs-, ideologische und kulturelle Krisen, Krisen, die die Imperialisten und Kapitalisten auf Kosten der Leiden der Arbeiterklasse und der Volksmassen überwinden können, was sich in noch mehr Ungleichheiten und der Zerstörung von Ökosystemen äußert, aber sie können sich nicht von Grund auf erholen. Letztendlich kann das [System] nur zerstört und durch eine andere Art von Gesellschaft, die sozialistische, ersetzt werden.

Wir schlagen vor, zu betrachten, dass die Welt inmitten der Unsicherheit mit der Geburt einer neuen multipolaren Weltordnung konfrontiert ist, die sich gegen eine alte regelbasierte Ordnung stellt –die der imperialistischen Globalisierung und der multilateralen Agenturen mit den USA, Biden und Co. an der Spitze– und ist konfrontiert mit dem anderen imperialistischen protektionistischen Globalisierungsprogramm von Trump, was uns dazu auffordert, die Analysen unter neuen Bedingungen zu betrachten, bei denen umweltpolitische Ansätze wie die Agenda 2030 in Frage gestellt werden.

Die Möglichkeit eines Weltkriegs als Ergebnis aller Schritte der Imperialisten sollte jedoch als ein nuklearer Weltkrieg gesehen werden, und sogar wenn man sagt, dass der Weltkrieg und seine schrecklichste Stufe nuklear sein würden, wäre das im Moment die letzte Option der Imperialisten.

Ukraine und Israel wären daran interessiert eine »kontrollierte« Atombombe jeweils gegen Russland und den Iran zu verwenden. Was wir erleben, sind eher asymmetrische oder hybride Kriege, d. h. nicht nur militärische, sondern auch geo-ökonomische und geo-finanzielle sowie diplomatische Informationskriege, die zumindest zur Zeit nicht notwendigerweise in einem Atomkrieg enden würden.

Der Ukrainekrieg, so wie ihn das Buch darstellt, vermittelt den Eindruck, als ob nur die Russen die natürliche Umwelt mit den Bombardements angreifen, und nicht das Söldnerheer der Ukraine. In der Tat erleben wir in der Ukraine einen ökologischen Stoffwechselkollaps in Bezug auf Tiere, Pflanzen, Wasser und menschliches Leben. Die künstliche Intelligenz (KI), die erwähnt wird, wird bereits im Krieg verwendet, konkret in Gaza mit den Angriffen des israelischen Heers, was moralisch abscheulich ist.

Bei der Analyse der Daten ist interessant, dass diese die »imperialistische Ökologie« beachtet, um dabei von ihr abzugrenzen, was gut ist, Aber leider hat sie nicht beachtet, was man als »Volksökologie« der Ureinwohnervölker und bäuerlichen2 oder städtischen Gemeinschaften bezeichnen könnte, die im Kampf für den Schutz der Umwelt stehen, die ökologisches Bewusstsein haben und den Kampf führen gegen die großen Monopole des Bergbaus, des Agribusiness, der Wasserkontrolle, der Fischerei, des Holzeinschlags, des Bodens und der Forstunternehmen. Sie fordern dabei die Beziehung zwischen Umwelt und Gesellschaft ein. Die politische Ökologie der Armut wendet sich sowohl gegen den Imperialismus, Kapitalismus und das Patriarchat sowie gegen die Verwandlung der Natur in eine Ware und fordert die Beteiligung der Armen als Subjekte des revolutionären Kampfes, da sie die Opfer der Umweltzerstörung sind.

Die Gliederung, die das Buch zur Anwendung der marxistisch-leninistischen Taktik und Strategie im Kampf zu Verteidigung der natürlichen Umwelt vorschlägt, schlägt eine Rangordnung der Klassen vor, die diese Arbeit machen würden: als führende Kraft das internationale Proletariat, als Hauptkraft die Arbeiterklasse und als Reserven alle »Unterdrückten und Ausgebeuteten«, wo die Bauernschaft und Indigenen einbezogen sind. Wenn man sich die Realität der Kämpfe z. B. in Lateinamerika und der Karibik anschaut, dann sieht man schnell, dass die Gliederung andersherum wäre.

Das internationale Proletariat stellt sich nicht notwendigerweise an die Spitze der Umweltkämpfe; es verteidigt oft die Arbeitsplätze in den Bergbaukonzernen zum Schaden der Umwelt und der bäuerlichen, indigenen, afrikanisch-stämmigen, indigenen und migrantischen Gemeinschaften usw. Wir sagen, dass die Armen, all diese Ausdrucksformen von Klassen und sozialen Sektoren, als revolutionäre Subjekte betrachtet werden sollten, die fähig sind, in bestimmten Momenten einen Prozess in einer Gesellschaft oder einem Land zu führen.

Die Analyse der Kräfte bezieht nicht die Einwanderer ein, die Lenin als wesentliche oder hauptsächliche Kraft der Revolutionen in den imperialistischen Ländern bewertete, was heute auf die abhängigen Länder ausgeweitet werden kann. Dieses Fehlen steht nicht im Einklang mit der Analyse, die im Hauptteil des Textes gemacht wird. Auch wenn von der Jugend gesprochen wird, so ist diese Jugend sehr prekarisiert; insbesondere die Frauen haben eine revolutionäre Rolle sogar führende Rolle gespielt und können es noch viel mehr sein.

Der Text ruft nachdrücklich dazu auf, heute für die Verteidigung der Menschheit und nicht der Natur zu kämpfen; es wird von Verteidigung der Menschheit und ihrer Umwelt gesprochen, was in Bezug auf die Kräfteverhältnisse die Beziehung zwischen dem internationalen Proletariat und der Menschheit ist, aber auch in dieser Menschheit können gesellschaftliche Subjekte vorhanden sein, die sich an die Spitze der Kämpfe zur Verteidigung der Umwelt stellen können, in dem Maße, wie sie in ihrem ökologischen Bewusstsein fortgeschritten sind.

Es scheint, als ob bei den programmatischen Punkten die Umweltfrage und die ökologische Frage verwechselt werden, wo das Hauptsächliche die Strategie und Taktik zur Verteidigung der Umwelt wäre, was in diesem Sinne punktuelle Sachen wären, während im Teil IX das ökologische Bewusstsein –das »sozialistische Umweltbewusstsein« inbegriffen–, oder einige programmatische Punkte, in einigen Fällen und Ländern bereits angewandt werden oder nur in einer sozialistischen oder Übergangsgesellschaft angewandt werden könnten. Das tiefstgehende und entscheidendste wäre das ökologische Bewusstsein und eine verantwortungsvolle Haltung zur Umwelt.

A



1ggf. Neuorganisation; Anm. d. Üb.

2Ggf. ländlichen; Anm. d. Üb.