Revolutionäre Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung

Ernst Thälmann

* 16. April 1886 in Hamburg, † vermutlich 18. August 1944 im KZ Buchenwald.

Ernst Thälmann wurde am 16. April 1886 in Hamburg als Kind einfacher Leute geboren. Er lernte sehr schnell die krasse Armut der unteren Schichten der Bevölkerung und den Gegensatz zum überfließenden Reichtum der an der Küste als „Pfeffersäcke“betitelten Kapitalisten kennen.

In der Zeit seiner Schulentlassung bekam er den ersten Kontakt zur damals noch revolutionären deutschen Sozialdemokratie und wurde später auch Mitglied der SPD. Der Verrat der revolutionären Ziele der Sozialdemokratie zu Beginn des I.Weltkrieges und der Verlauf des Krieges konnte seine politischen Überzeugungen nicht erschüttern. Über die USPD, einer linken Abspaltung der SPD, fand er später seine politische Heimat in der 1918/19 von KarlLiebknecht und Rosa Luxemburg gegründeten KPD.

Die Zeit nach der Niederlage der Novemberrevolution war von revolutionären Aufständen in vielen Teilen Deutschlands geprägt – die allerdings voneinander isoliert blieben und deshalb niedergeschlagen werden konnten. Ein Höhepunkt war der Hamburger Aufstand im Jahr 1923, an dessen Spitze Ernst Thälmann stand.

Ernst Thälmann wurde 1925 zum Parteivorsitzenden der KPD gewählt. Unter seiner Führung entwickelte sie sich zur Massenpartei mit 300.000 Mitgliedern und einem starken Jugendverband.

Ernst Thälmann war ein leidenschaftlicher Freund der sozialistischen Sowjetunion und sah darin ein Zukunftsmodell für die ganze Menschheit.
Ein Wettlauf mit dem in der Wirtschaftskrise wachsenden Einfluss der Faschisten, die vom deutschen Großkapital gefördert wurden, begann. „Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ war eine der weitsichtigen Losungen der KPD.

Die SPD-Führung lehnte alle Angebote zur Einheitsfront gegen den drohenden Faschismus ab. Aber unter Thälmanns Führung begünstigten auch sektiererische Fehler der KPD die Spaltung der Arbeiterklasse, wie mit der „Sozialfaschismustheorie“, die die SPD mit den Faschisten auf eine Stufe stellte. Unmittelbar nachdem die Hitlerfaschisten die Regierungsgeschäfte im Januar 1933 übernahmen, wurden tausende Kommunistinnen und Kommunisten verhaftet, gefoltert, ermordet und in die ersten Konzentrationslager gesperrt.

Im März 1933 wurde auch Ernst Thälmann von den Faschisten verhaftet und in verschiedenen Konzentrationslagern gefangen gehalten. Auf ausdrücklichen Befehl Hitlers wurde Ernst Thälmann kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Buchenwald am 18. August 1944 ermordet.

Nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die sozialistische Sowjetunion 1941 prägte er den berühmt gewordenen Satz „Stalin bricht Hitler das Genick“. Wie die Völker der Sowjetunion im Bündnis mit den Armeen der Anti-Hitler-Koalition Hitler das Genick brachen und auch dem deutschen Volk die Chance für eine sozialistische Perspektive gaben, durfte er nicht mehr miterleben.

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