Auf der Seite der kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe!
Eineinhalb Jahre Corona-Krise bescheren ALDI, Lidl oder REWE Gewinnsteigerungen wie lange nicht. Für Landwirte und Landarbeiter eine Katastrophe: Ruinöse Erzeugerpreise von unter 32 Cent pro Liter Milch im Sommer 2020 – und das bei 45,76 Cent Milcherzeugungskosten. Im Supermarkt kostet der Liter Milch dann zwischen 0,70 und 1,60 Euro – was dazwischen liegt, sacken Handelskonzerne und Molkereien ein. Zugleich: Corona-Hotspots in Schlachtbetrieben; Lohndumping und menschenunwürdige Unterkünfte!
Was Agrarministerin Julia Klöckner als Wende verspricht, ist ein Hohn. Mit dem Deutschen (Groß-)Bauernverband und Agrarkonzernen, Handel, Banken und Bayer/Monsanto im Rücken weist sie Forderungen nach deutlich höheren Erzeugerpreisen zurück. Die herrschende Agrarpolitik von EU und Bundesregierung wälzt die Kosten für notwendige Umweltstandards auf Klein- und Mittelbetriebe sowie die Verbraucherinnen und Verbraucher ab. Gefördert wird so die Massentierhaltung mit zum Beispiel über 2.000 Schweinen.
Maßstab muss sein: gesunde Ernährung, artgerechte Tierhaltung, umweltverträgliche Anbaumethoden und Erhalt und Wiederherstellung der Kulturlandschaften! Weniger Fleischkonsum, dafür bessere und preiswerte Qualität! Dringend notwendige Umweltmaßnahmen sind an deutlich höhere Erzeugerpreise auf Kosten der Agrar- und Handelskonzerne, und nicht der Verbraucher, zu koppeln.
- Radikaler Rückbau der Massentierhaltung! Anbindung der Tierhaltung an die Fläche!
- Strenge Kontrolle aller Lebensmittel und Pflicht zur Kennzeichnung ihrer Herkunft, Inhaltsstoffe und Produktionsbedingungen!
- Höhere Löhne für Landarbeiter und -arbeiterinnen in der Erntehilfe und in Schlachtbetrieben, strengste Kontrolle der Einhaltung der Arbeits- und Erholzeiten, von Hygienebedingungen und Unterbringung!
- Höhere Erzeugerpreise auf Kosten der Agrar- und Handelsmonopole!