Schuldiger ist für die AfD meist der Flüchtling oder Migrant
Ständig wird uns ein anderer Sündenbock vorgesetzt. Erst waren es die Ostdeutschen, dann die Hartz-IV-Bezieher, die „Pleite-Griechen“, ... Jetzt sind es die Flüchtlinge, für die angeblich „alles getan wird und für uns nichts“. Eine in unendlichen Variationen immer wieder neu aufgebrachte Lügengeschichte ist, dass Migranten und Gefl üchtete mehr staatliche Unterstützung bekommen würden als deutsche Familien mit Hartz IV. Tatsächlich tragen Migranten mehr zu den Steuereinnahmen bei, als sie an Leistungen erhalten. Ohne Zuwanderung wäre das Bruttoinlandsprodukt zwischen 1990 und 2014 in Deutschland um 155 Milliarden Euro weniger ausgefallen42. Und Flüchtlinge bekommen in Deutschland vor ihrer Anerkennung deutlich weniger als Hartz-IV-Bezieher. Flüchtlinge in Unterkünften nur ein Taschengeld von 150 Euro (seit 1. 9. 2019 – davor 135 Euro). Das Asylbewerbergeld liegt mit 354 Euro fast 17 Prozent unter dem Hartz-IV-Regelsatz, der 424 Euro beträgt 43.
Natürlich ist es eine Schweinerei, dass die Sozialleistungen im Osten deutlich unter denen im Westen liegen. Aber das löst man doch nicht damit, dass die Ärmsten der Armen bekriegt werden. Sondern indem man endlich gleiche und höhere Löhne und Gehälter, Renten und Sozialleistungen in Ost und West erkämpft!
Es ist doch beschämend, wenn die Stimmungsmache uns dazu verleiten soll, den Frust über die soziale Ungerechtigkeit in unserem Land auf Kosten der Gefl üchteten abzureagieren und gleichzeitig die wahren Verursacher in den Chefetagen und in den Regierungen verschont zu lassen!