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1. Wir, die Arbeiterklasse, sind der Fortschritt!

Eine gewagte These, denkt sich vielleicht mancher? Nun, dass der Kapitalismus nur noch krisenhaft existiert, bestreitet doch kaum noch jemand. In allen Lebensbereichen spitzen sich Krisen zu: wirtschaftlich, politisch, ideologisch – und im beschleunigten Übergang in eine globale Umweltkatastrophe. Eine neue Weltwirtschafts- und Finanzkrise hat begonnen, und Deutschland ist schon mittendrin. Viele Arbeiter, Angestellte und ihre Familien erleben eine wahre Ausbeutungsoffensive: erste Entlassungen bei Autoherstellern, Betriebsschließungen bei Autozulieferern. Angst vor dem Abbau Zigtausender Arbeitsplätze in den nächsten fünf Jahren – vor Lohnabbau und Steigerung der Ausbeutung. 53 Prozent der Kolleginnen und Kollegen in der Metallindustrie beklagen Zeitdruck und Arbeitsverdichtung.(1)

Aber gibt es eine Alternative? Und wer kann die erkämpfen, und wie?

Mit dem Titel dieser Broschüre wollen wir bewusst polarisieren – gegen den Mainstream der herrschenden Meinung. Der besagt doch: Erstens gäbe es gar keine Arbeiterklasse mehr. Zweitens entstehe der technische Fortschritt aus der kapitalistischen Konkurrenz und gehe deshalb ganz natürlich einher mit Arbeitsplatzvernichtung. Und drittens sei diese Entwicklung einfach alternativ­los – die sozialistische Alternative wird mit dem zum Dogma erhobenen Antikommunismus zum Tabu erklärt.

Tatsächlich ist die internationale Arbeiterklasse, und insbesondere das internationale Industrie­proletariat1, Trägerin der fortgeschrittensten Produktionsweise. Wer produziert denn in dieser internationalisierten und hocheffektiven Produktion? Wer hält die digitalen Fabriken am Laufen? Wer baut die Smartphones, Industrieroboter, stellt emissionsfreie Antriebe her? Es sind doch wohl die Arbeiter, die in der Entwicklung dieser Errungenschaften zugleich immer enger mit angestellten Ingenieuren zusammenarbeiten.

Dass es diesen technischen Fortschritt gibt, ist eigentlich gut. Doch im Kapitalismus wird dieser Fortschritt immer mehr und immer wieder in eine Destruktivkraft verwandelt – gegen die Arbeiterklasse und die Umwelt. Er dient allein der Steigerung der Maximalprofite der internationalen Monopole. Digitalisierung und E-Mobilität gehen deshalb einher mit einer massenhaften Vernichtung von Arbeitsplätzen. E-Mobilität führt mit Kohlestrom und zerstörerischen Abbaumethoden, zum Beispiel von Lithium für Batterien, zu neuen Umweltproblemen. Was der Kapitalverwertung unterliegt, wird zum Desaster. Und was gesellschaftlich nötig ist, wird nur dann angepackt, wenn es Maximalprofit verspricht.

Auf dem Niveau seines heutigen imperialistischen Stadiums2 geht der längst überholte Kapitalismus immer mehr in Fäulnis über. Mitsamt seinen Staaten, die Dienstleister der internationalen Mono­pole sind, und die deren Macht notfalls mit Gewalt aufrechterhalten. So wird der Kapitalismus immer mehr zu dem Hindernis für den Fortschritt der mensch­lichen Gesellschaft.

Wenn der Kapitalismus die Zukunft der Menschheit infrage stellt, muss die Menschheit dem Kapitalismus ein Ende setzen!