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War die DDR sozialistisch?

Für die MLPD besteht kein Zweifel: Es war notwendig und richtig, nach der Zerschlagung des Hitler-Faschismus einen radikalen Neuanfang zu wagen. Während im Westen alte Nazis führend am Aufbau der BRD beteiligt waren, gab es im Osten eine antifaschistisch-demokratische Umwälzung: Enteignung der Nazis, Großkapitalisten und Junker. Bestrafung der Kriegstreiber und -verbrecher. Schluss mit dem Militarismus.
Mit der Gründung der DDR sollte die Herrschaft der Arbeiter und Bauern zum sozialistischen Aufbau höherentwickelt werden. Bedeutendes wurde erreicht: im Aufbau der Industrie, im Städtebau, in der Kulturpolitik ... Ein hoffnungsvoller Weg!
Antikommunisten führen alle Mängel, die es in der DDR je gegeben hat, auf die „Untauglichkeit des Sozialismus“ zurück. Aber: Was hier schief lief, hatte seine Ursache gerade in der Abkehr von den sozialistischen Prinzipien:

  • Wenn aus der Arbeiterpartei eine Partei von Bürokraten mit Arroganz und Distanz zu den Arbeitern wurde
  • wenn aus der Freundschaft mit der Sowjetunion ein Verhältnis von staatlicher Abhängigkeit wurde
  • wenn materieller Anreiz und persönlicher Vorteil wieder zum vorherrschenden Wirtschaftsprinzip gemacht wurden
  • wenn Denkmuster wie „eine Hand wäscht die andere“ oder „privat geht vor Katastrophe“ die proletarische Denkweise und das gemeinsame Handeln verdrängt hatten.