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Fluchtursachen bekämpfen – das Signal Rojava!
Im Jahr 2012 siegte die demokratische Revolution unter Führung der Partei der Demokratischen Einheit (PYD) und unter dem Schutz der Volksverteidigungseinheiten (YPG) sowie Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) in Nordsyrien. Eine demokratische Revolution erkämpfte das kurdische autonome Gebiet Rojava.
Mit demokratischen Rechten und Freiheiten, dem solidarischen Zusammenleben verschiedener ethnischer Bevölkerungsgruppen, Frauenrechten und ökologischen Prinzipien ist ein demokratisch-fortschrittliches Signal für den ganzen Nahen und Mittleren Osten im Kampf für Freiheit und Demokratie entstanden.
Im September 2014 überfiel der faschistische „Islamische Staat“ (IS) Kobanê. In 134 Tagen heftigster militärischer Kämpfe und mit Unterstützung der internationalen Solidarität wurde der IS wieder aus Kobanê vertrieben. Der Wiederaufbau der zu 80 Prozent zerstörten Stadt Kobanê wurde zu einem zentralen Element, um den Sieg der demokratischen Revolution über den Faschismus zu sichern.
Doch die türkische Regierung bekämpft die kurdischen Freiheitskämpfer und die demokratische Revolution in Rojava und lässt bislang keinen humanitären Korridor zu.
Das wird von der Bundesregierung toleriert. Sie lehnt humanitäre Hilfe in Rojava ab, da dies ihre „außenpolitischen Ziele“ beeinträchtigen könnte. Stattdessen duldet sie die aggressiven Kriegseinsätze ihres NATO-Bündnispartners Türkei gegen die PKK. So sieht ihre viel beschworene Unterstützung des Kampfs um Freiheit und Demokratie aus!
Freiheit für Kurdistan!
Es lebe die Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf!
Her mit dem humanitären Korridor! Unterstützt den Wiederaufbau und die demokratische Revolution in Rojava!
Deshalb haben Internationale Solidaritätsbrigaden der revolutionären Weltorganisation ICOR gemeinsam mit der Bevölkerung seit Juni 2015 ein Gesundheits- und Sozialzentrum in Kobanê erfolgreich aufgebaut. Enver Muslim, Ministerpräsident von Kobanê erklärte: „Das ist bislang das einzige internationale Hilfsprojekt, mit dem etwas neu aufgebaut wurde.“ 177 Brigadisten bis Ende 2015 aus zehn Ländern, mehrheitlich aus Deutschland, verkörpern mit ihrem selbstlosen und ehrenamtlichen Einsatz unter einfachsten Bedingungen, bei Gluthitze oder Eiseskälte ein hohes sozialistisches Bewusstsein. MLPD und ihr Jugendverband REBELL waren wesentliche Organisatoren und verlässliche Träger.
Auch das vom IS inszenierte Massaker Ende Juni 2015, bei dem 234 Kobanêr ihr Leben verloren, konn- te die internationalen Brigadisten nicht aufhalten. Sie setzten sich auch gegen die Behinderungen und Sabotageaktionen des Auswärtigen Amts durch. Das lehnte jede Unterstützung der Brigaden mit der haarsträubenden Begründung ab, sie hätten sich nicht beim Massenschlächter Assad für ihre Hilfsmission angemeldet. Rojava ist aber ein souveränes autonomes Gebiet, das nicht der Kontrolle von Assad untersteht.
Das Gesundheits- und Sozialzentrum wurde am 20. November 2015 feierlich an die Selbstverwaltungsorgane übergeben. Es trägt dazu bei, dass in die nahezu entvölkerte Region Kobanê wieder 170 000 Menschen zurückgekehrt sind, um ihre Stadt wieder aufzubauen und die demokratische Revolution zu Ende zu führen! Dafür haben die ICOR-Brigaden einen bedeutenden materiellen und moralischen Beitrag geleistet. Die ICOR hat an einem weltpolitischen Brennpunkt bewiesen, dass der Idee und Tat des proletarischen Internationalismus die Zukunft gehört.
Stefan Engel, der Vorsitzende der MLPD und Hauptkoordinator der ICOR, sagt über den internationalen Solidarpakt der ICOR mit der kurdischen Befreiungsbewegung: „Er ist ein Pakt der Gegenseitigkeit, eine Verpflichtung, einander niemals im Kampf allein stehen zu lassen.“