Stefan Engel

Artikelserie zur proletarischen Streitkultur

Gerade in Krisenzeiten oder in Zeiten qualitativer Übergänge zu einer neuen Situation entfaltet sich in der Arbeiterbewegung, der Volksbewegung und auch in der revolutionären Arbeiterpartei die Diskussion um den richtigen Weg, die richtigen Schlussfolgerungen. Dieser entfaltete Meinungsstreit ist nur die materielle Widerspiegelung gesellschaftlicher Veränderungen. Deshalb rückt die Frage nach der richtigen Streitkultur gewöhnlich ins Zentrum der Auseinandersetzung.

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Gerade in Krisenzeiten oder in Zeiten qualitativer Übergänge zu einer neuen Situation entfaltet sich in der Arbeiterbewegung, der Volksbewegung und auch in der revolutionären Arbeiterpartei die Diskussion um den richtigen Weg, die richtigen Schlussfolgerungen.

Dieser entfaltete Meinungsstreit ist nur die materielle Widerspiegelung gesellschaftlicher Veränderungen. Wie dieser Kampf ausgetragen wird, hat oft eine ausschlaggebende Bedeutung für ganze Entwicklungsrichtungen der Bewegung. Deshalb rückt die Frage nach der richtigen Streitkultur gewöhnlich ins Zentrum der Auseinandersetzung.

Unter Streitkultur wird allgemein eine bestimmte Art und Weise, wie Widersprüche behandelt werden, verstanden. Entsprechend dem Klassenantagonismus in der Gesellschaft haben wir es heute in erster Linie mit zwei Hauptformen der Streitkultur zu tun: der proletarischen Streitkultur und der bürgerlichen bzw. kleinbürgerlichen Streitkultur.

Die Marxisten-Leninisten gehen davon aus, dass die Welt voller Widersprüche ist. Man kann auch sagen, dass die Wirklichkeit nur widersprüchlich existiert. Sie haben deshalb ein natürliches Verhältnis zu Widersprüchen und sind aufgrund dessen in der Lage, auf die Wirklichkeit einzuwirken und sie gezielt zu verändern. Die grundsätzliche Leitlinie der proletarischen Streitkultur ist der Marxismus-Leninismus und die dialektisch-materialistische Methode.

Die bürgerliche Streitkultur zielt auf die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Gesellschaftsverhältnisse und die Machtausübung der Monopole über die ganze Gesellschaft ab. Deshalb ist sie gezwungen, der Realität auszuweichen und sich in allgemeine bürgerliche Ideale zu flüchten. Zu einer wirklich offenen Streitkultur ist sie deshalb nicht in der Lage. Es geht nur darum, die herrschende Meinung, die ja bekanntlich die Meinung der Herrschenden ist, unter allen Umständen durchzusetzen. Das Kernstück ist deshalb der Antikommunismus, dieses prophylaktische Totschlagargument, mit dem man sich von vorne herein auf der »richtigen Seite« wähnt.

Die kleinbürgerliche Streitkultur ist eine spezielle Form der bürgerlichen Streitkultur mit einer Reihe von Besonderheiten. Sie hat in der Regel ein idealistisches und subjektivistisches Verhältnis zu Widersprüchen, was in der Streitkultur entweder zum Ausweichen vor Widersprüchen oder zu ihrer Überspitzung führt. Das kennzeichnet die kleinbürgerliche Streitkultur. Sie zielt darauf ab, die antagonistischen Gegensätze zwischen der Arbeiterklasse und Bourgeoisie zu versöhnen und zugleich die werktätigen Massen zu spalten. So wird zum Beispiel in der Diplomarbeit »Streitkultur in Deutschland und Mediation« von A. Schnare zum allgemeinen Ziel der Streitkultur die »wirkliche Streitbeendigung« erhoben. Sie fordert eine »Streitkultur, die stärker als bisher vom Konsensgedanken getragen ist.« (»Erkenntnisse« aus der Diplomarbeit »Streitkultur in Deutschland und Mediation«, Internet) Widersprüche entstünden demnach willkürlich, ihre Ursache läge im Herangehen der Menschen und das Beste sei, alle Widersprüche zu nivellieren oder gar zu beseitigen. Zugleich nährt die Bourgeoisie unter den Massen aber auch gezielt Konkurrenz, Gezänk, Rechthaberei, Diffamierungen und andere Ätzmittel gegen einen solidarischen Umgang.

Das Wesen der proletarischen Streitkultur

Die proletarische Streitkultur geht davon aus, dass sich die universelle Widersprüchlichkeit in Natur und Gesellschaft im Denken, Fühlen und Handeln der Menschen widerspiegelt. Auf der Grundlage der Klassengesellschaft des staatsmonopolistischen Kapitalismus nimmt die Widersprüchlichkeit im Denken, Fühlen und Handeln unter den Massen hauptsächlich die Form des Kampfes zwischen proletarischer und kleinbürgerlicher Denkweise an. Der Kampf zwischen der proletarischen und kleinbürgerlichen Denkweise unterliegt den dialektischen Bewegungsgesetzen, wie sie in der Lehre von der Denkweise allseitig aufgedeckt und verallgemeinert wurden. Durch die bewusste Anwendung dieser dialektischen Bewegungsgesetze ist es möglich, auf das Denken, Fühlen und Handeln der Massen einzuwirken und ihr proletarisches Klassenbewusstsein zu wecken und höherzuentwickeln.

Das Wesen der proletarischen Streitkultur wurde entsprechend im REVOLUTIONÄREN WEG 28 so zusammengefasst: »Die proletarische Streitkultur ist die bewusste Anwendung der dialektisch-materialistischen Methode im Kampf um die Denkweise in der Partei, unter den Massen und bei der Vorbereitung der internationalen Revolution (S. 313)

Die Bedeutung der proletarischen Streitkultur in der jetzigen Situation

Die proletarische Streitkultur hat sich als das ideologisch-politische Kernproblem erwiesen, welches von der MLPD gelöst werden muss, um zur Partei der Massen zu werden.

Das wurde wie in einem Brennglas im Landtagswahlkampf der MLPD in Sachsen-Anhalt deutlich. Die MLPD erlebte bei ihren vielen tausend Gesprächen eine große Wut und Verbitterung der Massen, verbunden mit einer tiefen Resignation. Sie ist einerseits eine berechtigte Abwendung von den bürgerlichen Parteien und ihren leeren Versprechungen. Sie ist andererseits aber auch Ausdruck davon, dass die breiten Massen noch nicht bereit sind, für ihre Zukunft zu kämpfen.

Was ist das für eine Denkweise? Es ist eine Denkweise, dass »irgend jemand etwas für mich tun muss«. Es ist die Denkweise, die widerspiegelt, dass viele Leute gewöhnt sind, dass irgendwelche Bürokraten für sie denken und dass sie bevormundet werden. Die Menschen müssen sich aber lösen aus der Bevormundung und müssen Verantwortung für sich, für ihre Kinder und ihre Klasse übernehmen. Es ist eine revisionistische Denkweise. Diese revisionistische Denkweise ist eine Abkehr vom Marxismus-Leninismus derart, dass man sagt, man kann nur noch unter guten Bedingungen kämpfen. Man kann gar nicht mehr revolutionär denken, man kann sich nur noch anpassen. Anpassen an die Bedingungen. Selbst wenn es die Bedingungen des Kapitalismus sind.

Es war notwendig, in unserem Wahlkampf die Wirkung dieser kleinbürgerlich-revisionistischen Denkweise allseitig aufzudecken, statt sie zu bemänteln, die Einheit auf der Stufe der allgemeinen Verbitterung zu suchen usw. Es war weiter notwendig, im tiefen Vertrauen in die Massen die Widersprüche richtig zu behandeln.

Das geht nur auf der Basis eines großen Respekts vor den Menschen in den neuen Bundesländern. Denn sie haben etwas geschafft, was die Arbeiterklasse in Westdeutschland seit dem II. Weltkrieg nicht geschafft hat. Sie haben immerhin eine Regierung und eine gesellschaftliche Struktur, die sie nicht mehr wollten, überwunden und damit die Grundlage der Wiedervereinigung erkämpft.

Der Erfolg des Parteiaufbaus in Sachsen-Anhalt steht und fällt damit, wie die MLPD den Massen hilft, mit der kleinbürgerlich-revisionistischen Denkweise fertig zu werden. Bevor dieses Kettenglied erkannt und konsequent angepackt wurde, konnte dagegen die Verbitterung, die kleinbürgerlich-revisionistische Denkweise selbst zum Teil Einfluss auf die Parteiarbeit nehmen. Das äußerte sich in einer Anpassung an die Ablehnung »der Politik«, dem Eindringen von bürokratischen Methoden in der Parteiarbeit in Sachsen-Anhalt, einer Verflachung in der Öffentlichkeitsarbeit usw. Als aber diese Grundorientierung klar war, sie in der Partei und auch unter parteilosen Aktivisten freimütig kritisiert und diskutiert worden war, wurde der Kampf um die Denkweise der Massen hervorragend aufgegriffen und umgesetzt. Das führte zu den großen Erfolgen im Parteiaufbau in Sachsen-Anhalt. Vor dem Wahlkampf gab es in Sachsen-Anhalt erst eine Ortsgruppe und einen Stützpunkt der MLPD. Mittlerweile ist die MLPD in 24 Orten und somit in fast allen Städten Sachsen-Anhalts mit über 20000 Einwohnern mit Organisationsstrukturen vertreten.

Der krönende Abschluss der letzten taktischen Hauptaufgabe waren die Willi-Dickhut-Gedenkaktivitäten Anfang Mai. Allein auf dem zweitägigen Seminar wurden über 170 Redebeiträge gehalten, die die ideologisch-politische Linie der MLPD allseitig anwandten, konkretisierten, vertieften usw. Zu den Methoden der proletarischen Streitkultur gehörte zum Beispiel auch die strikte Redezeitbegrenzung aller Teilnehmer auf fünf Minuten, was für eine gleichberechtigte Diskussion zwischen Mitgliedern des Zentralkomitees der MLPD, Vertretern der internationalen marxistisch-leninistischen Bewegung und den Mitgliedern der MLPD und den vielen Parteilosen sorgte. Zur bahnbrechenden Wirkung schrieb der slowakische Genosse Jan Lenco kurz nach dem Seminar an die MLPD: »Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, es handelte sich um die schönsten Tage meines Lebens. Ähnlich wie in Gelsenkirchen habe ich mir immer die Beziehungen unter Genossen vorgestellt. Die Gespräche mit den Genossen waren eine herrliche Schule des Internationalismus.«

Das alles zeigt, dass die MLPD in der Beherrschung der proletarischen Streitkultur ein neues Niveau erreicht hat. Es ist nunmehr notwendig, dass sich diese neue Qualität in der gesamten Partei, in allen Organisationseinheiten und in allen Bereichen durchsetzt. Die proletarische Streitkultur ist der Schlüssel, um den Massen und der Partei und ihrem Jugendverband REBELL zu helfen, mit allen Einflüssen der kleinbürgerlichen Denkweise fertig zu werden, seien sie kleinbürgerlich-revisionistisch, kleinbürgerlich-reformistisch, kleinbürgerlich-feministisch oder kleinbürgerlich-antiautoritär.

Hauptbestandteile der proletarischen Streitkultur

Die proletarische Streitkultur wird von Individuen getragen. Jeder Mensch hat dabei andere Fähigkeiten und Stärken, die er zum Tragen bringen kann und muss. Die proletarische Streitkultur wird am meisten von allen Anwendungsgebieten der Lehre von der Denkweise von Zufälligkeiten beeinflusst und ist deshalb an die äußerste Flexibilität in der Beherrschung der Dialektik geknüpft. Ihre Anwendung kann nicht »beschlossen« oder durch feste bzw. sogar starre Regeln beeinflusst werden. Es haben sich allerdings folgende Hauptbestandteile der proletarischen Streitkultur herausgeschält, als allgemeine Leitlinie für ihre Verwirklichung, die jeweils in der konkreten Situation schöpferisch angewendet werden müssen.

  • Die proletarische Streitkultur ist der Schlüssel für die Höherentwicklung der Einheit von marxistisch-leninistischer Partei und den Massen. Je vielfältiger und komplexer die Beziehungen zwischen Partei und Massen sind, desto höher sind die Anforderungen an das Niveau der proletarischen Streitkultur.
  • Die proletarische Streitkultur ist immer grundsätzlich und konkret. Sie kann nicht abstrakt angewendet oder im Trockenkurs angeeignet werden, sie bezieht sich immer auf eine tatsächlich stattfindende Auseinandersetzung zwischen der proletarischen und kleinbürgerlichen Denkweise.
  • Die proletarische Streitkultur kann nur auf prinzipieller Grundlage erfolgen. Sie bezieht sich immer auf die Verwirklichung der Prinzipien der Partei oder anderer Organisationen oder Bewegungen im proletarischen Klassenkampf. Auf prinzipienloser Grundlage wird die Streitkultur dagegen ziellos, artet nicht selten in persönliches Hickhack aus usw.
  • Die proletarische Streitkultur betont den politischen Aspekt und zielt auf die Durchsetzung der proletarischen Linie und der Arbeit auf der Grundlage der proletarischen Denkweise ab. Ohne diesen eindeutigen Bezugspunkt wird sie dagegen zu einer moralisierenden Phrase oder gar einer psychologistischen Methode.
  • Grundlegende Bedingung der proletarischen Streitkultur ist die konkrete Analyse der konkreten Situation auf dem Niveau der Lehre von der Denkweise. Nur so können die konkreten Formen und die Vielfalt der anzuwendenden Methoden bei der Behandlung der Widersprüche bestimmt werden.
  • Die proletarische Streitkultur ist das Kernstück der Kaderarbeit in der Partei und der Erziehung der Massen zur Selbstbefreiung. Sie zielt auf das selbständige Denken, Fühlen und Handeln der Kader und der Massen.
  • Leitlinie für die proletarische Streitkultur in der heutigen Etappe ohne akut revolutionäre Situation ist, die Partei und die Massen zu befähigen, mit dem modernen Antikommunismus fertig zu werden. Das ist der Schlüssel, um die entscheidende Mehrheit der Arbeiterklasse für den Sozialismus zu gewinnen und die breiten Massen in den Kampf gegen Monopole und Staat einzubeziehen. Dringt dagegen die kleinbürgerliche Streitkultur vor, kann der moderne Antikommunismus selbst auf die Parteiarbeit Einfluss nehmen.
  • Die beiden Hauptformen der proletarischen Streitkultur sind der Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise und der Kampf um die proletarische Denkweise. Dabei muss die proletarische Streitkultur immer die dialektische Einheit vom Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise und dem Kampf um die proletarische Denkweise verwirklichen. Jede Trennung führt nur entweder zur sektiererischen oder opportunistischen Behandlung von Widersprüchen.
  • Dabei kann sich die proletarische Streitkultur nur im Kampf gegen die kleinbürgerliche Streitkultur durchsetzen. Es ist deshalb wichtig, die Frage der Streitkultur selbst zum Gegenstand der Auseinandersetzung zu machen.
  • Der prinzipielle Kern der proletarischen Streitkultur ist die prinzipielle Kritik und Selbstkritik. Darüber heißt es im REVOLUTIONÄREN WEG 10: »Kritik und Selbstkritik ist ein dialektischer Prozeß, das Entwicklungsgesetz der revolutionären Partei und der revolutionären Arbeiterbewegung.« Und: »Kritik und Selbstkritik ist eine Methode zur Überwindung von Widersprüchen im Volk und in der Partei.« (S. 50/51)
  • Die proletarische Streitkultur ist im wesentlichen die bewusste Anwendung der dialektischen Methode im Kampf um die proletarische Denkweise gegen die kleinbürgerliche Denkweise.

Dabei muss beachtet werden, dass jeder Organisationsform oder Bewegung im Klassenkampf jeweils eine besondere Methode der proletarischen Streitkultur entspricht.

Artikelaktionen

»Rote-Fahne«-Artikel-Reihe zur proletarischen Streitkultur, Teil II

Der Gelsenkirchener Parteitag hat der MLPD die Aufgabe gestellt, zu lernen, Massen zu bewegen und zu führen. Die Notwendigkeit und Möglichkeit dazu ist herangereift: Zum einen hat sich eine Übergangssituation herausgebildet. Die Merkmale der relativen Ruhe im Klassenkampf beginnen sich deutlich aufzulösen und machen einer sich vertiefenden Tendenz zur allgemeinen Destabilisierung der Gesellschaft Platz. Zum anderen hat die MLPD mit der Durchsetzung der Arbeit auf der Grundlage der proletarischen Denkweise die innere Voraussetzung für die Lösung dieser Aufgabe geschaffen. Bei der Höherentwicklung des Wechselverhältnisses zwischen Partei und Massen kommt der richtigen Behandlung von Widersprüchen eine Schlüsselrolle für die Entwicklung der MLPD zur Partei der Massen zu.

Der dialektisch-materialistische Standpunkt geht von der Grundauffassung aus: Bewegung fußt auf Widersprüchen. Dabei nimmt der Kampf der Gegensätze in jedem konkreten Entwicklungsprozess in Natur und Gesellschaft vielfältige Formen an. Die wichtigsten sind:

  • der Antagonismus, der unversöhnliche Widerspruch, dessen Lösung das Zerbrechen der alten Einheit verlangt
  • und die nichtantagonistischen Widersprüche, deren Lösung zur Höherentwicklung der Einheit führt.

Für die erfolgreiche Entwicklung des Parteiaufbaus der MLPD war die grundlegende Klärung des Charakters der Widersprüche und ihre richtige Behandlung eine wesentliche ideologisch-politische Grundlage. Dazu führt der REVOLUTIONÄRE WEG 24 aus:

»Erfolg und Mißerfolg der marxistisch-leninistischen Partei sind eng verbunden mit der richtigen Behandlung von Widersprüchen. Das gilt gleichermaßen für die Führung des Klassenkampfes wie für den Parteiaufbau. Widersprüche im Volk sind nichtantagonistische, Widersprüche zwischen uns und dem Feind antagonistische Widersprüche. Jede dieser beiden Arten von Widersprüchen verlangt eine ihrem grundsätzlichen Charakter nach eigene Behandlung. (...) >Bei nichtantagonistischen Widersprüchen ist die Einheit die Hauptsache, das Wesentliche! Bei antagonistischen Widersprüchen ist die Spaltung die Hauptsache, das Wesentliche!< (ROTE FAHNE 10/1980)

Sobald diese Unterscheidung vernachlässigt oder verfälscht wird, müssen sich Fehler einstellen. (...) Durch eine richtige Behandlung der Widersprüche ist es möglich, dass sich antagonistische in nichtantagonistische Widersprüche verwandeln. Durch eine falsche Behandlung der Widersprüche können sich dagegen nichtantagonistische in antagonistische Widersprüche verwandeln.« (S.152 ff)

Und er kommt zu dem Schluss: »Bei der Behandlung von Widersprüchen in der revolutionären Partei muß die dialektische Methode angewandt werden, um die Einheit zu wahren.« (S.155)

Auf dieser grundsätzlichen Erkenntnis baut auch jede proletarische Streitkultur auf. Sie ist sozusagen ihr weltanschauliches Herzstück.

Dabei ist das bestimmende Merkmal beim Nichtantagonismus die positive Entwicklungsrichtung, die sich hin zur Lösung und Höherentwicklung abzeichnet.

Nichtantagonistische Widersprüche drücken sich z.B. in den jetzigen Tarifrunden aus in einer Kritik an Reformismus und Stellvertretertum, einer Kritik an mangelndem Vertrauen in die Massen, im Eintreten für die volle Durchsetzung der gewerkschaftlichen Forderungen auf Kosten der Unternehmerprofite, in positiven Vorschlägen zur Entfaltung der gewerkschaftlichen Kampfkraft usw.

Das nichtantagonistische Moment verlangt als wesentliche Bedingung:

a) Die Überlegenheit der proletarischen Denkweise im Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise

b) Die Kritik am antagonistischen Widerspruch und

c) Seine Lösung in der Praxis.

Die Wirkung des antagonistischen Widerspruchs zwischen proletarischer und kleinbürgerlicher Denkweise in der Massenbewegung, aber auch in der Partei, ist dagegen die Zersetzung und Zerstörung, solange er nicht gestoppt und in einen nichtantagonistischen Widerspruch umgewandelt wird. Antagonistische Widersprüche in der Tarifrunde sind z.B. die Diskreditierung der berechtigten Lohnforderungen der Kollegen als »unbezahlbar«, die Vermeidung der vollen Entfaltung der gewerkschaftlichen Kampfkraft, die Suche nach faulen Kompromissen usw.

Bei den antagonistischen Widersprüchen, die sich der Entwicklung der Arbeiterkämpfe entgegenstellen, müssen drei Arten unterschieden werden:

a) Der antagonistische Widerspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat spiegelt sich als offener Kampf zwischen bürgerlicher und proletarischer Ideologie in der Arbeiterbewegung wider.

b) Der Widerspruch zwischen der reformistischen Gewerkschaftsführung und der Arbeiterklasse ist antagonistisch. Die rechte Gewerkschaftsführung bekämpft die Entfaltung des Klassenkampfs in ihrer Rolle als Ordnungsfaktor und ist ein Träger des gesellschaftlichen Systems der kleinbürgerlichen Denkweise in der Arbeiterbewegung.

c) Die Wirkung der kleinbürgerlich-revisionistischen und -reformistischen Denkweise unter den Arbeitern hemmt die Höherentwicklung des proletarischen Klassenkampfs, solange die Arbeiter nicht mit der kleinbürgerlichen Denkweise fertig werden.

Die proletarische Streitkultur in der Arbeiterbewegung muss den antagonistischen Widerspruch zur Bourgeoisie entfalten, d.h. die Arbeiter für den Sturz des Imperialismus gewinnen. Das geschieht in der ideologisch-politischen Auseinandersetzung mit der Klassenzusammenarbeitspolitik der rechten Gewerkschaftsbürokratie, ohne diese jedoch mit den Kapitalisten auf eine Stufe zu stellen. Das muss in dialektischer Einheit stehen mit der sachlichen Klärung nichtantagonistischer Widersprüche innerhalb der Masse der Gewerkschaftsmitglieder im Kampf zwischen proletarischer und kleinbürgerlicher Denkweise.

Es ist sehr wichtig, zwischen nichtantagonistischen und antagonistischen Widersprüchen zu unterscheiden. Die kleinbürgerliche Denkweise scheut Widersprüche und betrachtet tendenziell jeden Widerspruch als Antagonismus, als etwas Negatives, und stellt sich dadurch jeder Höherentwicklung entgegen. Sie kommt auch in einer willkürlichen und moralisierenden Bestimmung des Charakters der Widersprüche zum Ausdruck, wenn Widersprüche als persönlich besonders schlimm, sehr scharf und dergleichen kategorisiert werden. Um den prinzipiellen Charakter von Widersprüchen richtig zu bestimmen, muss aber streng wissenschaftlich vorgegangen werden.

Es ist ein metaphysischer Grundirrtum im Kampf um die Denkweise, zu meinen, in der Realität träten antagonistische und nichtantagonistische Widersprüche fein säuberlich getrennt auf.

Tatsächlich haben wir es in der praktischen Kleinarbeit unter den Massen in der Regel mit Übergangsformen zwischen antagonistischen und nichtantagonistischen Widersprüchen zu tun. In der Wirklichkeit durchdringen sich also antagonistische Widersprüche mit nichtantagonistischen Momenten und umgekehrt. Deshalb ist der prinzipielle Charakter der Widersprüche unter bestimmten Bedingungen verwandelbar. Eine der wichtigsten Bedingungen ist die Wirkung der proletarischen Streitkultur selbst. Die proletarische Streitkultur strebt eine nichtantagonistische Lösung aller Widersprüche unter den Massen und zwischen den Massen und der Partei an. Sie hilft, die gegensätzlichen Entwicklungsmöglichkeiten und -tendenzen bewusst zu machen, bestärkt die positive Lösung und trägt zur Klärung bei.

Die Umwandlung des Charakters der Widersprüche ist eine Hauptaufgabe der proletarischen Streitkultur. Das berührt insbesondere:

  • Die Überwindung von Opportunismus und Versöhnlertum, Massenfeindlichkeit und Sektierertum unter den Massen und die Verschärfung des Antagonismus zum Klassengegner
  • und die Umwandlung antagonistischer Widersprüche in nichtantagonistische unter den Massen bzw. die Vermeidung der Verwandlung nichtantagonistischer Widersprüche in antagonistische und ihre Lösung zur Höherentwicklung des Klassenkampfs.

Die Lösung dieser Aufgabe ist jedoch inhaltlich daran gebunden, den Widerspruch zu den Monopolen und ihrem Staat zu verschärfen und den Klassenkampf zum Sturz der Diktatur der Monopole zu entfalten. Darin liegt die dialektische Wechselbeziehung zwischen antagonistischen und nichtantagonistischen Widersprüchen in der Arbeiterbewegung.

Das Wort Polemik gehört zu den umstrittenen Begriffen in der Gesellschaft und ist vom modernen Antikommunismus negativ belegt. Wer kennt nicht die Warnung, »bloß nicht polemisch zu werden«. In jedem Fremdwörterbuch kann man dagegen nachlesen, dass der Begriff Polemik aus dem griechischen Wort »Krieg« abgeleitet ist und »wissenschaftlicher Streit« bedeutet.

Woher rührt also diese beleidigte Unsachlichkeit gegenüber der Polemik? Die Polemik wird von der kleinbürgerlichen Denkweise, die nach Versöhnung trachtet, gefürchtet. Sie ist Gegenstand der Attacken des modernen Antikommunismus, weil die kleinbürgerliche Denkweise die offene Auseinandersetzung mit der proletarischen Denkweise scheut.

Die proletarische Denkweise ist dagegen nur in der direkten Konfrontation der kleinbürgerlichen Denkweise überlegen. Deshalb muss dieser Kampf immer offen, direkt und angriffslustig ausgetragen werden. Die proletarische Streitkultur zeichnet sich in der Behandlung antagonistischer Widersprüche gerade durch die wissenschaftliche Polemik aus.

Die wissenschaftliche Polemik ist eine unverzichtbare Methode der proletarischen Streitkultur. Sie findet Anwendung im offenen Kampf gegen den Klassenfeind, gegen seine bürgerliche Ideologie und gegen das Vordringen der kleinbürgerlichen Denkweise.

Für die Arbeiter ist die Polemik nichts Fremdes. Sie ist notwendig zur Klärung der Klassenfronten und ihres Klassenstandpunkts. Deshalb geht es auch im täglichen Kleinkrieg im Betrieb »rau, aber herzlich« zu. Dazu gehört auch, sich untereinander offen die Meinung zu sagen, hart in der Sache, aber nie persönlich verletzend zu sein usw.

Eine gute Polemik zeigt sich in ihrer belebenden und befreienden Wirkung, weil sie klärt.

Ganz anders die reformistischen Arbeiterführer wie Berthold Huber, der im Tarifkampf der Metaller Verhandlungsführer seitens der IGM war. Eine Leitlinie für sein Verhalten in den letzten Wochen hat er dankenswerterweise in einem Thesenpapier offenbart: »Was mich in der jetzigen Phase der Debatte umtreibt, ist die Angst vor einer grobschlächtigen Polarisierung (...), da sie wenig bis gar nichts zur Lösung der bestehenden Problemlage« beiträgt. (»Thesenpapier zur gegenwärtigen Debatte zu Fragen der sozialen Gerechtigkeit«, IGM-Homepage 16.8.99) Die »Problemlage« des Berthold Huber war es zu verhindern, dass in dieser Tarifrunde die Arbeiter den gewerkschaftlichen Streik zu ihrer Sache und zu einer Abrechnung mit der Schröder/Fischer-Regierung machen, also zu verhindern, dass der Tarifkampf der Metaller zu einer Schule des Klassenkampfs wird. Die offene Polemik darüber, welchen Weg die Arbeiter gehen, ist für die rechte Gewerkschaftsführung eine »grobschlächtige Polarisierung«, die sie nicht dulden will und kann. Der Versuch der reformistischen Gewerkschaftsführung, zur Schonung der SPD/Grünen-Regierung im Jahr der Bundestagswahlen auch gewerkschaftliche Kämpfe zu vermeiden, ging allerdings voll in die Hose. Mit über 1,5 Millionen Beteiligten an Streiks, Demonstrationen und Kundgebungen ist diese Tarifrunde bereits zur wichtigsten Klassenauseinandersetzung seit Antritt der Schröder/Fischer-Regierung geworden. Vor allem der Kern des Industrieproletariats lehnt die negativ ausgerichtete Klassenzusammenarbeitspolitik mittlerweile relativ bewusst ab. Die MLPD hat durch ihre jahrelange Kleinarbeit dazu wesentlich beigetragen. Während der Metalltarifrunde erschienen insgesamt acht Flugblätter der Reihe »Streik aktuell«, die eine Polemik gegen die Provokationen der Unternehmerverbände, gegen die arbeiterfeindliche Politik der Bundesregierung und die sie unterstützende rechte Gewerkschaftsführung entwickelte.

Die Abneigung gegen eine wissenschaftliche Polemik traf auch auf die revisionistischen Führer in der Sowjetunion und der DDR zu. Im »Kleinen politischen Wörterbuch« der DDR (Dietz-Verlag 1973) taucht der Begriff Polemik gleich gar nicht auf. Das ist auch kein Wunder. Denn dort hatten die verantwortlichen Bürokraten in Staat, Wirtschaft und Partei ausgehend vom XX. Parteitag der KPdSU 1956 den Sozialismus zerstört und ihre eigene bürokratisch-kapitalistische Herrschaft über die ganze Gesellschaft errichtet. Gegen die Entfaltung des Kampfs der Arbeiter und Volksmassen tarnten sie ihren bürokratischen Kapitalismus als »realen Sozialismus« und behaupteten, in diesem gäbe es keinen Klassenkampf mehr - auch nicht auf ideologischem Gebiet.

In Westdeutschland verbreiteten die modernen Revisionisten Lügen und Gerüchte gegen die Marxisten-Leninisten. Während sich die DKP weitgehend von der Stasi-Diktatur der DDR finanzieren ließ, streuten sie das absurde Gerücht, die MLPD werde vom »Verfassungsschutz bezahlt und gesteuert«. Es ist bezeichnend, dass sie zugleich bis zum heutigen Tage jeder prinzipiellen Auseinandersetzung aus dem Weg gingen. Trotz wiederholter Aufforderung nahmen sie nie zur Analyse von Willi Dickhut über »Die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion« Stellung.

Lenin, auf den sich die DDR-Führung auch unter Honecker in Worten berief, betonte dagegen die große Bedeutung der Polemik und war selbst ein großer Meister des Polemisierens. Er schrieb:

»Eine Polemik zwischen Genossen lehnen wir in unseren Organen nicht nur nicht ab, sondern wir sind im Gegenteil bereit, ihr sehr viel Platz einzuräumen.« (Lenin, Werke, Bd.4/S.325) »Die Polemik wird nur dann Nutzen bringen, wenn sie klarstellt, worin eigentlich die Meinungsverschiedenheiten bestehen, wie tief sie gehen, ob es sich um Meinungsverschiedenheiten über das Wesen der Sache oder um Meinungsverschiedenheiten in Teilfragen handelt, ob diese Meinungsverschiedenheiten ein Hindernis für die gemeinsame Arbeit in den Reihen ein und derselben Partei sind oder nicht.« (ebenda, S.225)

Unter den heutigen Bedingungen mit der ausschlaggebenden Rolle der Denkweise im Klassenkampf hat die Bedeutung der wissenschaftlichen Polemik eine noch größere Dimension bekommen. Sie beschränkt sich nicht nur auf den Kampf gegen den Klassenfeind und die Klärung grundlegender Positionen unter den Führern in der Arbeiterbewegung. Die Arbeiterbewegung muss mit der kleinbürgerlichen Denkweise fertig werden. Die wissenschaftliche Polemik muss der Arbeiterbewegung helfen, sich ideologisch, politisch und organisatorisch vom Einfluss kleinbürgerlicher Richtungen zu lösen und vollständig mit ihnen zu brechen und die proletarische Denkweise zu festigen und höher zu entwickeln.

Um kleinbürgerliche Richtungen in der marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung handelt es sich dann, wenn die kleinbürgerliche Denkweise eine allseitige Programmatik besitzt bzw. annimmt. Dann ist der Kampf zwischen proletarischer und kleinbürgerlicher Denkweise nicht mehr ein innerer Widerspruch und Triebkraft für die Arbeiterbewegung, sondern die kleinbürgerliche Denkweise tritt als äußerer Gegensatz mit zerstörerischer Wirkung auf. Kleinbürgerliche Richtungen spielen die Rolle einer Agentur der Bourgeoisie in der Arbeiterbewegung. In dieser Rolle zeigt sich die PDS auf ihrem Weg zu einer Monopolpartei immer unverhüllter. Der Geschäftsstellenleiter der PDS in Berlin-Pankow klagt: »Zu uns kommen viele Leute und schimpfen: Das, was ihr da im Senat macht, kann nicht PDS-Politik sein. (...) Aber dann reden wir mit ihnen und am Schluss sehen sie meistens ein: Es bleibt uns keine Wahl. Woher sollte denn das Geld für mehr Sozialpolitik auch kommen?« (»Tagesspiegel«, 23. 4. 02)

Das leuchtet ein! »Woher« sollte auch Geld für soziale Reformen kommen, wenn es den Konzernen in den Rachen geschoben wird, wenn die Berliner Landesregierung täglich mehrere Millionen Schuldzinsen an die Banken zahlt? Ja, der PDS-Führung bleibt wahrlich »keine Wahl«: Will sie in der Berliner Landesregierung gemeinsam mit der SPD die Geschäfte der Monopole führen, dann muss sie auch Monopolpolitik durchführen. Bezeichnenderweise hat sie nicht den Mut, das offen auszusprechen, sondern verpackt es auch noch zur Täuschung ihrer Anhänger als moderne, sozialistische Politik und denunziert damit die sozialistischen Ideale, die sie nie wirklich vertreten hat.

Wir unterscheiden drei Stufen kleinbürgerlicher Richtungen, die sich durch ihre Entstehung, Geschichte, Existenzgrundlage und Wirkungsweise unterscheiden:

a) Einfluss von Bewegungen aus dem Kleinbürgertum auf die Arbeiterbewegung vor allem im Zuge gemeinsamer Kämpfe (z.B. kleinbürgerliche Friedenskämpfer im aktiven Widerstand, kleinbürgerliche Umweltbewegung im aktiven Volkswiderstand)

b) Vordringen der kleinbürgerlichen Denkweise in der marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung und Systematisierung einer kleinbürgerlichen Linie bis zum Liquidatorentum

c) Kleinbürgerliche Richtungen in der Arbeiterbewegung, die durch die reformistische Politik der Gewerkschaftsbürokratie und von den bürgerlichen Arbeiterparteien bei gleichzeitiger Verbreitung antikommunistischer Vorurteile in die Arbeiterbewegung getragen werden.

Der wissenschaftlichen Polemik wird von ihren Gegnern unterstellt, sie greife das Kleinbürgertum an, sie sei abstoßend und verletzend, statt vor allem die Gemeinsamkeiten zu suchen, sie sei negativ, statt das Positive zu betonen usw. Alle diese Vorbehalte laufen darauf hinaus, den Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise abzulehnen und als störend für die Herstellung und Entwicklung der Kampfeinheit zu verunglimpfen. Eine bessere Schützenhilfe kann man der zersetzenden Wirkung der kleinbürgerlichen Denkweise nicht geben, als vor dem Angriff auf sie zu warnen.

Die wissenschaftliche Polemik hat nichts mit persönlichen Fehden zu tun, sondern zielt auf die Entscheidung im Kampf zweier Linien ab. Dabei ist sie kein Abwehrkampf, sondern eine schöpferische Attacke.

Ihre grundlegende Methode ist die vollständige Aufdeckung des antagonistischen Widerspruchs und seine Entfaltung und Zuspitzung bis zum Äußersten, um die Entscheidung im Kampf zweier Linien zugunsten der proletarischen Linie herbeizuführen. Die Polemik ist schonungslos in der Sache und bekämpft Halbherzigkeit, jedes Lavieren und Versöhnlertum. Sie ist Ausdruck einer revolutionären Grundhaltung, die den proletarischen Klassenstandpunkt unter allen Bedingungen auch gegen den Strom schwimmend unbeirrt bis zu Ende durchficht.

Die wissenschaftliche Polemik auf ideologischem Gebiet ist immer ein Vorgefecht für den Kampf selbst. Sie legt die Machtverhältnisse und das strategische Kräfteverhältnis offen und ist damit eine notwendige Vorbereitung für den eigentlichen Kampf um die Macht.

Da wir in einer Klassengesellschaft mit antagonistischem Charakter leben, ist die Polemik keine Ausnahme, die von Fall zu Fall angewendet werden kann, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil der täglichen proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit. Die wissenschaftliche Polemik hat dabei auch bei nichtantagonistischen Widersprüchen eine Berechtigung, um der Gefahr der Verwandlung in einen antagonistischen Widerspruch entgegenzutreten und diese Gefahr bis in seine unausweichliche Konsequenz deutlich zu machen.

Allerdings besteht eine besondere Problematik bei der Anwendung der wissenschaftlichen Polemik darin, dass man erkennen muss, wann man sie anwenden muss und wann nicht.

So ist sie z.B. bei der Klärung neuer Fragen zur Weiterentwicklung der ideologisch-politischen Linie unangebracht. Hier müssen statt dessen Beratungen, Erfahrungsaustausch usw. durchgeführt werden. Der falsche Einsatz der Polemik verwandelt diese in eine kleinbürgerliche Methode der Arroganz, der Überheblichkeit usw.

Es gibt allgemeine Merkmale der wissenschaftlichen Polemik, die auf jedem Gebiet zutreffen. Dazu zählen unter anderem:

  • Exakte Klärung des Gegenstandes, keine Interpretation, sondern Darlegung der tatsächlich vorhandenen Streitfrage.
  • Vollständige Aufdeckung des Widerspruchs in seiner ganzen Absurdität, Entfaltung und Zuspitzung bis zum Äußersten.
  • Aufzeigen, wohin die kleinbürgerliche Richtung in letzter Konsequenz führen muss.
  • Den Gegner demoralisieren und den Schein seiner Allmächtigkeit nehmen, die Moral der Massen und die eigenen Kräfte heben.
  • Keine Behauptungen ohne Beweise (Zitate, Fakten usw.)
  • Den Gegner ins Lächerliche ziehen bei Wahrung der Sachlichkeit der Auseinandersetzung. Verwendung des Stilmittels des Witzes.
  • Restlos überzeugende Argumente.
  • Die Polemik muss den Blick schärfen für die politische Bedeutung der Auseinandersetzung.
  • Den Gegner anhand der eigenen Argumente und Praxis überführen.

Die Polemik hat zugleich auf jedem Gebiet ihre Besonderheiten, die beachtet werden müssen. Eine Polemik in der Agitation und Propaganda wirkt oft dadurch, dass Fragen nur angerissen und aufgeworfen werden oder indem bewusst übertrieben oder krass gegenübergestellt wird. In der theoretischen Arbeit muss der wissenschaftliche Nachweis, das Zerpflücken der gegnerischen Linie bis zu Ende erfolgen, hier ist auch bei der Polemik große Nüchternheit nötig. In der Kaderarbeit spielen z.B. die Gefühle eine besondere Rolle.

Die wissenschaftliche Polemik ist eine Wissenschaft und die höchste Form der proletarischen Streitkultur im Kampf gegen die bürgerliche Ideologie und das Vordringen der kleinbürgerlichen Denkweise. Sie erfordert ideologisch-politische Sicherheit, allseitige praktische Kenntnisse vom Gegenstand der Auseinandersetzung und die Beherrschung prinzipieller Kritik und Selbstkritik auf höchstem Niveau. Lernen wir die wissenschaftlichen Polemik als scharfe und erfrischend lebendige Waffe im Kampf um die Schaffung der Partei der Massen einzusetzen!

In weiteren Ausgaben der »Roten Fahne« werden in loser Folge Artikel unter anderem zu folgenden Themen erscheinen:

  • Die proletarische Streitkultur in der Parteiarbeit
  • Die proletarische Streitkultur zur Höherentwicklung der Wechselbeziehung von Partei und Massen

Die letzte Ausgabe der »Roten Fahne« veröffentlichte einen Artikel von Stefan Engel zur Bedeutung der wissenschaftlichen Polemik. Er behandelte verschiedene allgemeine Merkmale der wissenschaftlichen Polemik.

Er wies aber zugleich darauf hin, dass die Polemik auf jedem Gebiet ihre Besonderheiten hat, die beachtet werden müssen: »Eine Polemik in der Agitation und Propaganda wirkt oft dadurch, dass Fragen nur angerissen werden oder indem bewusst übertrieben oder krass gegenübergestellt wird. In der theoretischen Arbeit muss der wissenschaftliche Nachweis, das Zerpflücken der gegnerischen Linie bis zu Ende erfolgen, hier ist auch bei der Polemik große Nüchternheit nötig. In der Kaderarbeit spielen z.B. die Gefühle eine besondere Rolle.« (»Rote Fahne« 30/2002, S. 14)

In dieser Ausgabe dokumentieren wir eine Auseinandersetzung zur wissenschaftlichen Polemik auf dem Gebiet der theoretischen Arbeit.

Zum Entwurf einer Polemik gegen die verschiedenen Varianten der bürgerlichen und kleinbürgerlichen Globalisierungstheorien schrieb Stefan Engel an einen Mitarbeiter der Redaktion REVOLUTIONÄRER WEG:

»Du neigst dazu, die verwendeten bürgerlichen oder kleinbürgerlichen Zitate für sich stehen zu lassen, statt sie mit einer wissenschaftlichen Polemik zu versehen. Du hast zwar ansatzweise eine Polemik entwickelt, diese erscheint mir jedoch etwas leblos und wenig überzeugend. Überhaupt meine ich, dass dein Abschnitt, der den Höhepunkt des Streits mit den bürgerlichen und kleinbürgerlichen Globalisierungstheorien darstellen soll, dem Streit tendenziell aus dem Weg geht und durch einige gescheite Kommentare ersetzt. Der Kommentar unterscheidet sich von der wissenschaftlichen Polemik gerade darin, dass er über ein Problem redet, statt in die direkte Auseinandersetzung mit den Vertretern dieser oder jener Auffassung einzutreten. So wichtig das Mittel des Kommentars auch sein kann, so abträglich ist es dem Auftrag einer Streitschrift, wenn es die Polemik ersetzt. (...)

Gerade die grundsätzlichen Ausführungen klingen eher dogmatisch, weil sie nicht aus dem Text und der lebendigen Auseinandersetzung heraus entwickelt wurden. Das ist die wichtigste Aufgabe der wissenschaftlichen Polemik, immer wieder neue überzeugende Argumente zur Verbreitung unserer marxistisch-leninistischen Grundanschauungen zu entwickeln und dadurch die Überlegenheit der proletarischen Denkweise im Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise im Meinungsstreit zu organisieren.«

(Hervorhebungen »Rote-Fahne«-Redaktion)

In den bisherigen Abschnitten der Artikelserie wurden verschiedene allgemeine Seiten, Merkmale und Grundzüge der proletarischen Streitkultur behandelt.

Die proletarische Streitkultur hat zugleich auf jedem Gebiet der marxistisch-leninistischen Parteiarbeit ihre Besonderheiten. Denn die entscheidende Bedingung für die Entwicklung der proletarischen Denkweise ist die Überlegenheit der proletarischen Denkweise im Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise. Diese gestaltet sich auf jeder Ebene des Kampfs entsprechend dem allgemeinen Kräfteverhältnis zwischen der proletarischen und kleinbürgerlichen Denkweise quantitativ und qualitativ unterschiedlich.

Im marxistisch-leninistischen Parteiaufbau ist die proletarische Denkweise allgemein vorherrschend. Das ist allerdings an die Bedingung gebunden, dass die fünf grundsätzlichen Seiten des Parteiaufbaus verwirklicht werden. Sie wurden im REVOLUTIONÄRER WEG 10 dargelegt:

"1. Der Marxismus-Leninismus, die ideologische Grundlage der Partei.

2. Das Programm, die politische Linie der Partei.

3. Die Organisation, das Instrument der praktischen Tätigkeit der Partei.

4. Der demokratische Zentralismus, das Organisationsprinzip der Partei.

5. Kritik und Selbstkritik, das Entwicklungsgesetz der Partei." (S. 5)

Nur die Kader der Partei können es gewährleisten, dass diese fünf grundsätzlichen Seiten des Parteiaufbaus in ihrer Identität als dialektische Einheit von Theorie und Praxis begriffen und verwirklicht werden und die Partei damit auf der Grundlage der proletarischen Denkweise arbeitet.

Im Zentrum der Kaderarbeit neuen Typs

Die proletarische Streitkultur in der Parteiarbeit steht im Zentrum der Kaderarbeit neuen Typs auf der Grundlage der proletarischen Denkweise. Sie verwirklicht die allgemeine Grundlinie in der Führung der Partei, dass Kader alles entscheiden. Die Leitlinie dieser Kaderarbeit ist die Erziehung von selbständig denkenden und handelnden Kadern. Sie müssen lernen, Fehler zu vermeiden.

Auf dem VI. Parteitag der MLPD berichtete die Zentrale Kontrollkommission der MLPD über die Erfahrungen bei der Anwendung der proletarischen Streitkultur in der Kaderarbeit:

"Was bei all dieser Kaderarbeit beeindruckend war, ist die Beweglichkeit der Denkweise. Wenn die Denkweise verändert wurde, waren sehr schnelle Entwicklungen und Bewegungen möglich.

Was mit tausend Kritiken und Hinweisen von außen wie eine undurchführbare Aufgabe behandelt wurde, konnte so - manchmal innerhalb von Stunden - nicht nur gelöst, sondern schöpferisch weiterentwickelt werden. Die Denkweise entscheidet über die Entwicklung und sie ist das beweglichste Instrument in Klassenkampf und Parteiaufbau. (...) Selbst bei äußerst komplizierten Situationen gibt es einen Ausweg. (...)

Die Hauptmerkmale der proletarischen Streitkultur, die sich im Prozess des Übergangs auf die neue Grundlage herausgebildet haben, sind:

  • Die Auseinandersetzung mit restlos überzeugenden Argumenten führen, was eine lebendige Einheit von Theorie und Praxis verlangt.
  • Den ideologisch-politischen Zweck des Kampfs um die Denkweise hervorheben und daran festhalten, gegen jeden Subjektivismus.
  • Die Widersprüche prinzipiell behandeln, was voraussetzt, den ideologisch-politischen Kern des zu lösenden Problems zu kennen.
  • Auf die Vereinheitlichung der Denkweise Einfluss nehmen, indem die Auseinandersetzung bis auf den weltanschaulichen Kern geführt wird.
  • Den bewussten Einsatz der Polemik zur Stärkung der proletarischen Gefühle und zur Zersetzung der kleinbürgerlichen Eitelkeit.
  • Konstruktiv diskutieren, also an der schöpferischen Lösung des Widerspruchs interessiert sein.
  • Die Auseinandersetzung bis zur praktischen Konsequenz führen.
  • Im Kampf um die Denkweise, und sei er noch so hart, niemals dem Genossen das Vertrauen entziehen. Das entscheidende Kriterium dazu ist die Haltung der Kader zu ihren Fehlern und ihre Bereitschaft und Fähigkeit zur prinzipiellen Kritik und Selbstkritik.
  • Vorbehaltlos gegenüber dem Kader, in der Sache aber kompromisslos agieren.
  • Es muss in der Überzeugung gestritten werden, dass die richtige Lösung der innerparteilichen Widersprüche auch eine Anleitung für die Lösung der Fragen des Kampfs um die Denkweise in der Massenarbeit ist.

Die prinzipielle Kritik und Selbstkritik ist in der proletarischen Streitkultur eine Methode der systematischen Ausbildung zur Beherrschung der dialektischen Methode auf dem Niveau der Lehre von der Denkweise.

Letztlich sind alle existierenden Widersprüche in der innerparteilichen Auseinandersetzung ein Ausdruck der Notwendigkeit, sie bewusst zu lösen. Die proletarische Streitkultur ist Ausdruck der Bejahung des Widerspruchs in der innerparteilichen Auseinandersetzung, weil in der richtigen Behandlung der Widersprüche eine enorme Schöpferkraft steckt." (Dokumente des VI. Parteitags, S. 263-265)

Diese Auszüge machen auch deutlich, dass die proletarische Streitkultur in der Parteiarbeit der rote Faden zur Verwirklichung des Systems der Selbstkontrolle der Partei ist.

Bei der proletarischen Streitkultur in der Kaderarbeit muss in besonderem Maße die Individualität, die Differenziertheit und Beweglichkeit beachtet werden. In der Broschüre "Kader entscheiden alles!" heißt es dazu:

"Kritik ist nicht gleich Kritik. Dialektische Kritik kann bei gleichem Inhalt trotzdem nicht schematisch geübt werden: Die Art kann bei dem einen richtig, bei dem anderen falsch sein; sie kann bei dem einen zum Samtpfötchen, bei dem anderen zur Faust werden; sie kann mal in humorvollen Ton, mal in harschen Worten zum Ausdruck kommen. Nichts ist schlimmer als eine schematische Anwendung von Kritik." (S. 26)

Entsprechend kann die proletarische Streitkultur in der Kaderarbeit nur im Kampf gegen kleinbürgerliche Führungsmethoden, Starrheit, Sektierertum, Opportunismus und herzlose Kaderbehandlung durchgesetzt werden.

Attacken des modernen Antikommunismus

Es ist kein Zufall, dass der moderne Antikommunismus gerade die proletarische Streitkultur und dabei insbesondere die in der Kaderarbeit attackiert und zu verunglimpfen versucht. So darf man im letzten Verfassungsschutzbericht unter anderem folgende Ergüsse zur MLPD lesen:

"In dem - verspäteten - jährlichen Neujahrsinterview mit dem Zentralorgan ,Rote Fahne` ließ der Parteivorsitzende Stefan Engel ungewohnt deutliche Kritik an der Entwicklung der MLPD durchscheinen ... Auch die MLPD sei in ihrer heutigen organisatorischen Stärke nicht in der Lage, ihre revolutionären Aufgaben zu erfüllen. Als Ursache nannte ENGEL u.a. eine Neigung der Mitglieder zur Vernachlässigung ideologischer Arbeit. Dagegen lobte er einen Austausch von 20 bis 30% der Mitglieder in den Leitungsgremien. Tatsächlich erklärt sich eine solche Fluktuation durch die Folgen fortgesetzter interner Säuberungen von ,Abweichlern`, aber auch durch die zunehmende Resignation von Mitgliedern, die aus dem ,Kaderverschleiß` der autoritär strukturierten Partei Konsequenzen ziehen." (S. 177)

Dabei spekuliert der Verfassungsschutz auf die Unkenntnis der meisten Leser seiner Berichte über die tatsächliche Arbeit der MLPD. Zu ihrer realen Entwicklung haben diese absurden "Erkenntnisse" nämlich nicht einmal mehr den Hauch eines Bezuges. Die "Rote Fahne" verwirklichte noch nie eine angebliche Tradition von "Neujahrsinterviews" mit mir als Vorsitzendem der MLPD. Seit jeher befragt mich die "Rote Fahne" dann, wenn es wesentliche neue Entwicklungen gibt, was gelegentlich auch um den Jahreswechsel herum erfolgt. Wie sich etwas, das es so gar nicht gibt, "verspäten" kann, bleibt wohl der Geheimdienstlogik von Schilys Schlapphüten überlassen.

Meine Antworten in diesen Interviews sind immer auch kritisch - die MLPD verfolgte noch nie die Honecker'sche Devise "Die Partei hat immer recht". Interviews zur Selbstbeweihräucherung kann ich mir und den Lesern der "Roten Fahne" sparen. Für den Verfassungsschutz ist dagegen jede Kritik und Selbstkritik Ausdruck von Niedergang, Autoritarismus usw. Das ist typisch für die Denkweise dieser bürgerlichen Geheimdienstler, die in jeder Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen staatsgefährdendes Gedankengut oder gar geistige Vorbereitung von Terrorismus argwöhnen.

Außerdem wird das Interview völlig entstellt. Dass die MLPD 20 bis 30 Prozent neue Kader in den Leitungen hat, kann für den Verfassungsschutz nur Ausdruck "fortgesetzter Säuberungen" sein. Tatsächlich ist das eine Kennziffer der positiven Entwicklung der MLPD. Die MLPD hat seit dem letzten Parteitag einen deutlichen Mitgliederzuwachs, entwickelte allein in Sachsen-Anhalt seit dem vergangenen Jahr eine organisierte Arbeit in 20 neuen Städten usw. Die Organisation befindet sich unübersehbar in einer Aufbruchstimmung. Je mehr sie tatsächlich die allseitige Stärkung der Parteiarbeit ins Zentrum der Arbeit stellt, desto mehr neue Kader werden natürlich benötigt. Wir haben in den vergangenen Monaten als einer der größten Erfolge der Partei 20 bis 30 Prozent neue Gruppen gegründet, die natürlich geleitet werden müssen. Außerdem ist es in der MLPD nicht üblich, Leitungsfunktionen auf Lebenszeit zu erhalten oder als Privatbesitz zu betrachten. Das überlassen wir gerne den Monopolparteien und den kleinbürgerlichen Gruppierungen. Wir halten es für eine große Stärke der Partei, dass ein besonderes Augenmerk auf die Förderung junger Kader gelegt wird, dass die Genossen je nach ihrer Entwicklung unterschiedliche Funktionen wahrnehmen usw.

Solche Berichte sollen natürlich in der Nebenseite auch auf die Mitglieder unserer Partei selbst Einfluss nehmen und ein Gefühl der Isolierung, der Resignation erzeugen usw. Es ist eine Leitlinie der proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit, den Kadern zu helfen, mit allen, gerade auch solch subtilen Formen des modernen Antikommunismus fertig zu werden.

Die gesetzmäßige Grundlage der proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit

Die gesetzmäßige Grundlage der proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit ist das Gesetz vom Kampf zweier Linien, das Gesetz des Kampfes zwischen der proletarischen und der kleinbürgerlichen Denkweise als objektives Gesetz der Entwicklung der innerparteilichen Widersprüche. Dazu heißt es im REVOLUTIONÄREN WEG 24:

"Der Kampf zweier Linien ist das objektive Gesetz der Entwicklung der innerparteilichen Widersprüche. (...) Der innerparteiliche Kampf spiegelt den Klassenkampf wider und äußert sich als Kampf zweier Linien. Das heißt, jede ideologisch-politische Linie ist klassengebunden: Die Klasse der Bourgeoisie vertritt ihre bürgerliche Linie, die Arbeiterklasse ihre proletarische Linie. Der Inhalt der bürgerlichen Linie ist die bürgerliche Ideologie, der Inhalt der proletarischen Linie ist die proletarische Ideologie, d.h. der Marxismus-Leninismus und die Maotsetungideen (...) Die kleinbürgerliche Linie entsteht spontan im Kampf der großen Klassen Bourgeoisie und Proletariat. Es ist die Wirkung der bürgerlichen Ideologie, die die kleinbürgerliche Denkweise erzeugt und nährt, und die sich weiterentwickelt von einzelnen kleinbürgerlichen Gedankengängen, die sich hier und da äußern, bis zu einem System kleinbürgerlicher Auffassungen, d.h. bis zur Erstellung einer kleinbürgerlichen Linie." (S.163/164)

Die proletarische Partei ist von der Gesellschaft nicht durch eine chinesische Mauer getrennt. Unablässig dringt somit auch die kleinbürgerliche Denkweise in die Partei ein. In Wahlkampfzeiten wird z.B. über Tausende Kanäle im besonderen Maße der bürgerliche Parlamentarismus propagiert. Er verbreitet seine Botschaft, dass nicht der Klassenkampf, sondern Wahlen für gesellschaftliche Veränderungen ausschlaggebend seien. Es liegt auf der Hand, dass diese gesellschaftliche Auseinandersetzung sich auch in der proletarischen Partei niederschlagen und ausgetragen werden muss.

In der Beilage zur "Roten Fahne" 21/1999 heißt es:

"Nach diesem Gesetz verläuft das Vordringen der kleinbürgerlichen Denkweise in der Parteiarbeit in drei Stufen:

Die erste Stufe berührt das Auftreten einzelner Merkmale der kleinbürgerlichen Denkweise in der täglichen Theorie und Praxis der Parteiarbeit. (...)

(...) kommt es zu einer Verfestigung und Kombination bestimmter Fehler, zu Fehlentwicklungen, dann bedeutet das die zweite Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise. Die kleinbürgerliche Denkweise tritt jetzt als Tendenz auf.

Werden prinzipielle Fehler (...) gerechtfertigt und vertieft, kann die kleinbürgerliche Denkweise in der Partei vorherrschend werden. Das berührt den Übergang in die dritte Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise: Die kleinbürgerliche Denkweise systematisiert sich zu einer kleinbürgerlichen Linie."

Den jeweiligen qualitativen Stufen des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise entsprechen qualitativ unterschiedliche allgemeine und konkrete Methoden der proletarischen Streitkultur.

*In der ersten Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise in Form einzelner Merkmale besteht die proletarische Streitkultur in der demokratischen Entfaltung der Initiative der Mitglieder zur Festigung und Höherentwicklung der prinzipiellen Einheit der Partei. Sie zielt auf die kritisch-selbstkritische Aneignung und schöpferische Anwendung der ideologisch-politischen Linie, um Fehler zu vermeiden.

Dazu wird im Handbuch für Gruppenleiter der MLPD ausgeführt:

"Im Mittelpunkt der Gruppensitzung steht die Beratung, Beschlussfassung und Kontrolle der systematischen Kleinarbeit, bezogen auf die gemeinsame Aufgabenstellung der konkreten Gruppe. Jeder muss wissen, was er zu tun hat."

Aktuell beteiligen sich unsere Mitglieder an den verschiedenen Aufgaben der Parteiwerbewochen, in denen neue Mitglieder und "Rote-Fahne"-Leser geworben und Spenden für die Partei gesammelt werden.

*In der zweiten Stufe, in der die kleinbürgerliche Denkweise zur Tendenz wird, ist es nötig, eine prinzipielle Kritik und Selbstkritik zu entfalten. Das Ziel ist dabei, die kleinbürgerliche Denkweise zu stoppen, prinzipielle Fehler zu korrigieren und dafür zu sorgen, dass diese sich nicht wiederholen. Die proletarische Streitkultur gewährleistet dabei die grundlegende Einheit von Kritik und Selbstkritik.

In der MLPD geht es bei dieser prinzipiellen Auseinandersetzung gegenwärtig besonders darum, die Stärkung der Parteiarbeit überall ins Zentrum der Arbeit zu rücken. Angesichts einer weiteren Vertiefung der Weltwirtschaftskrise, einer zunehmenden politischen Destabilisierung usw. müssen wir uns und die Massen auf eine Verschärfung der Klassenwidersprüche einstellen. Das wird die Fähigkeiten der MLPD, Massen zu bewegen und zu führen, auf eine neue Probe stellen. Umso wichtiger ist es daher, dass die MLPD die jetzige Entwicklung nutzt, um sich tatsächlich nachhaltig zu stärken, insbesondere an der Hauptkampflinie Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. In der Stärkung der MLPD haben wir in der letzten Zeit die größten Erfolge errungen. Zugleich richtet sich gerade dagegen eine rechtsopportunistische Tendenz der Anbetung der Spontaneität der Massen, die versucht, Hektik und Zerfahrenheit in die Organisation zu tragen. Die MLPD hat sehr erfolgreich den Landtagswahlkampf in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Sie hat danach die Stärkung ihrer revolutionären Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit ins Zentrum gerückt. Die MLPD muss sich jetzt in erster Linie auf die kommenden Klassenauseinandersetzungen einstellen und bedeutend stärker werden. Das erfordert eine Festigung und Weiterentwicklung der systematischen Kleinarbeit.

Selbst wenn prinzipielle Fehler gemacht werden, sind für die MLPD nicht die Fehler selbst, sondern die Haltung der betroffenen Genossen zu diesen Fehlern entscheidend. Das Verhalten zu prinzipiellen Fehlern oder Niederlagen ist eine Reifeprüfung der Kader und diese müssen mittels einer prinzipiellen Selbstkritik aufgearbeitet werden. Ein Brief von Willi Dickhut gibt eine hervorragende Anleitung dazu:

"Eine dialektische Selbstkritik analysiert den oder die Fehler, geht dem Problem auf den Grund, untersucht sowohl den Kern wie auch die Nebenerscheinungen, die Zusammenhänge, die Widersprüche, Ursache und Wirkung, die objektive und subjektive Seite, die Situation, die eigenen Kräfte und Gegenkräfte usw., kurz eine allseitige Untersuchung, um Fehler rasch und gründlich zu korrigieren und um Vorsorge zu treffen, dass er sich nicht mehr wiederholt. (...)

Dialektische Selbstkritik bedeutet Selbstuntersuchung, inwieweit man die dialektische Methode beherrscht, denn alle Fehler und Mängel sind Verstöße gegen die dialektische Methode. Je besser man die dialektische Methode beherrscht, um so leichter kann man Fehler und Mängel erkennen und sie rechtzeitig korrigieren bzw. sie gar nicht aufkommen lassen." ("Briefwechsel über Fragen der Theorie und Praxis des Parteiaufbaus", S.235/236)

*Im Übergang zur dritten Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise muss die kleinbürgerliche Linie zerschlagen werden, die proletarische Linie und Organisation verteidigt und die prinzipielle Einheit der Partei hergestellt werden.

Hauptmethode ist die wissenschaftliche Polemik in Verbindung mit administrativen Maßnahmen zum Schutz der Partei. Der offene Kampf zweier Linien erfordert von der proletarischen Streitkultur ein Höchstmaß an Nüchternheit, Sachlichkeit und Überzeugungskraft in Verbindung mit größter Flexibilität und Entschlossenheit.

Die Kernfrage in der Anleitung und Kontrolle

Die Durchsetzung der proletarischen Streitkultur im Kampf gegen die kleinbürgerliche Streitkultur ist der Schlüssel für die Verwirklichung einer Parteiarbeit auf Grundlage der proletarischen Denkweise. Dabei kommt der Arbeit der Leitungen aller Ebenen eine besondere Verantwortung zu. Die Dokumente des VI. Parteitags der MLPD führen dazu entsprechend aus:

"Innerhalb der Partei bedeutet die Verwirklichung der proletarischen Streitkultur nichts anderes als die Verwirklichung einer Anleitung und Kontrolle auf der Grundlage der proletarischen Denkweise." (S. 61, Hervorhebungen von Stefan Engel)

In der Partei werden gerade die Gruppenmitgliederversammlungen, die Orts- und Kreisdelegiertentage vorbereitet und durchgeführt. Dort werden die Leitungen Rechenschaft darüber ablegen, wie es ihnen gelungen ist, eine Anleitung und Kontrolle auf der Grundlage der proletarischen Denkweise zu verwirklichen, damit die Partei in die Lage kommt, Massen zu bewegen und zu führen.

Artikelaktionen

Die proletarische Streitkultur unter den Massen ist untrennbar mit der Strategie und Taktik der Führung und Höherentwicklung des proletarischen Klassenkampfs verknüpft. Sie ersetzt nicht die revolutionäre Strategie und Taktik, sondern sie zielt darauf ab, dass die Strategie und Taktik der MLPD zur Strategie und Taktik der Massen wird und sie den Weg des Kampfes für den Sozialismus gehen.

Drei Ebenen im Kampf um die Denkweise der Massen

Dabei müssen wir drei unterschiedliche Ebenen im Kampf um die Denkweise der Massen unterscheiden:

Erstens die proletarische Streitkultur unter einer indifferenten Masse, z.B. im Rahmen einer Aktionseinheit zur Vorbereitung des Antikriegstags, aber auch bei der Organisierung eines Streiks usw. Hier steht im Zentrum die Einheit auf der Grundlage des gemeinsamen Kampfes. Das findet seinen Niederschlag in der einvernehmlichen Aufstellung und Verwirklichung klarer Regeln, Forderungen und Kampfformen. Die proletarische Streitkultur bezieht sich gerade auf diese gemeinsamen Vereinbarungen in Verbindung mit sozialistischer Überzeugungsarbeit.

Zweitens die proletarische Streitkultur in oder gegenüber Selbstorganisationen der Massen (Gewerkschaften, überparteiliche Frauenorganisationen usw.). Hier besteht eine organisierte Einheit auf der Basis der Überparteilichkeit, der weltanschaulichen Offenheit, der finanziellen Unabhängigkeit und der breitesten Demokratie. Das Kernproblem zur Verwirklichung dieser wesentlichen Merkmale der überparteilichen Selbstorganisationen ist der moderne Antikommunismus. Ohne ihn zu überwinden, kann es keine wirkliche Überparteilichkeit geben.

Drittens die proletarische Streitkultur in bürgerlichen Einrichtungen oder auf bürgerlichem Terrain, z.B. im Parlament, im Betriebsrat, in oder gegenüber den bürgerlichen Medien. Hier muss die formale Einheit auf der Grundlage der bürgerlichen Demokratie genutzt und gegebenenfalls durchbrochen werden. Bei strikter Orientierung an der Massenlinie und Erziehung der Massen zur Selbstbefreiung geht es auch darum, dem Gegner den Schneid abzukaufen, sich Respekt und politische Spielräume zu verschaffen usw.

Proletarische Streitkultur in und gegenüber den Selbstorganisationen der Massen

Der Schlüssel für den Weg der MLPD zur Partei der Massen ist das Wechselverhältnis zwischen Parteiaufbau neuen Typs und der Förderung der Selbstorganisation der Massen. Die MLPD lehnt es grundsätzlich ab, parteiliche "Fraktionen" in solchen Selbstorganisationen zu entwickeln oder den untauglichen Versuch zu übernehmen, durch irgendwelche Direktiven, Selbstorganisationen der Massen etwas vorschreiben zu wollen.

Im REVOLUTIONÄREN WEG 28 heißt es so zur Rolle überparteilicher Selbstorganisationen der Frauen:

"Wirkliche Überparteilichkeit als Basis einer selbständigen und kämpferischen Selbstorganisation der Masse der Frauen ist von grundlegender Bedeutung. Diese Einsicht hat sich in Deutschland als ein Wesensmerkmal der Arbeit der marxistisch-leninistischen Partei neuen Typs erwiesen ..." (S. 288/ 289, Hervorhebung im Original)

Zu ihren Aufgaben führt der REVOLUTIONÄRE WEG 28 aus: "Wir sehen unsere Aufgabe darin, erstens jede wirkliche Selbstorganisation der Massen auf der Grundlage des Kampfes zu unterstützen. Wir verteidigen und fördern dabei die wirkliche Überparteilichkeit und die finanzielle Unabhängigkeit. Wir tun das aus der tiefen Überzeugung, daß die Massen sich nur selbst befreien können. Die Ausgebeuteten und Unterdrückten müssen ihre eigenen Erfahrungen machen und ihre eigenen Schlüsse ziehen. Damit ziehen wir auch Lehren aus derGeschichte der kommunistischen und Arbeiterbewegungen, wo es tatsächlich Bestrebungen gab, Massenorganisationen organisatorisch an sich zu binden, statt eine geduldige Überzeugungsarbeit zu machen. Zweitens treten wir natürlich für unser Programm des echten Sozialismus ein." (S. 292)

Es liegt auf der Hand, dass die Mitglieder der MLPD, die in solchen Selbstorganisationen tätig sind, für ihre Arbeit entsprechend befähigt werden müssen. Starre Richtlinien und dergleichen sind dabei untaugliche Methoden und würden die Überparteilichkeit verletzen. In der Arbeit in diesen Selbstorganisationen tauchen ständig neue Fragen auf, müssen Beschlüsse gefasst werden usw.

Es ist daher Aufgabe der proletarischen Streitkultur in der Partei, unsere Mitglieder zur selbständigen Durchführung der Parteiarbeit in und gegenüber den Selbstorganisationen der Massen zu befähigen

In und gegenüber den Selbstorganisationen der Massen zielt die proletarische Streitkultur entsprechend darauf, den Massen zu helfen, ihre gesellschaftliche Rolle der Selbstbefreiung auszufüllen. Das erfordert einen Kampf gegen die verschiedenen Facetten der kleinbürgerlichen Denkweise. Die Marxisten-Leninisten lehnen es ab, stellvertretend für die Massen zu handeln. Immer wieder tauchen dagegen auch in Selbstorganisationen der Massen z.B. sozialarbeiterische Konzepte auf, wie in der Frauenarbeit Vorstellungen, es käme nur darauf an, "dass Frauen einmal unter sich sein können" usw. Der Masse der Frauen muss aber geholfen werden, wie sie den Ballast der ihnen aufgezwungenen kapitalistischen Lebensverhältnisse abschütteln können und gegen die wahren Ursachen ihrer Lage vorgehen lernen.

Je größer der Masseneinfluss dieser Selbstorganisationen wird, je allseitiger und komplexer die Beziehungen zu Menschen unterschiedlicher Herkunft, Ansichten und Gepflogenheiten usw. desto höher sind dabei die Anforderungen an die proletarische Streitkultur zur Verwirklichung der marxistisch-leninistischen Erziehungsarbeit.

Die Bedeutung der weltanschaulichen Offenheit

Für die Höherentwicklung der Wechselbeziehung zwischen Partei und Massen ist ausschlaggebend, dass die Parteiarbeit auf der Grundlage der proletarischen Denkweise erfolgt und die überparteilichen Selbstorganisationen der Massen auf Grundlage der weltanschaulichen Offenheit arbeiten.

Gerade die weltanschauliche Offenheit wird von der kleinbürgerlichen Denkweise attackiert und immer wieder versucht, die Marxisten-Leninisten in den Selbstorganisationen auszugrenzen. Das ist eine Widerspiegelung des gesellschaftlichen Systems der kleinbürgerlichen Denkweise, das darauf ausgerichtet ist, die Selbstorganisationen auf die Grundlage des modernen Antikommunismus zu stellen. Zur Bedeutung dieser Frage in der Frauenarbeit heißt es im REVOLUTIONÄREN WEG 28:

"Insbesondere der kleinbürgerliche Feminismus erhebt einen kleinbürgerlichen Führungsanspruch in der Frauenbewegung. Dazu betreibt er eine undemokratische Politik der Ausgrenzung der proletarischen Frauenbewegung. Im Kern richtet sich dieser Führungsanspruch gegen den Marxismus-Leninismus, den er mit antikommunistischen Vorbehalten isolieren oder durch Unvereinbarkeitsbeschlüsse aus der Frauenbewegung heraushalten will. Er ist untrennbar verbunden mit einer Geringschätzung der breiten Masse der Frauen. Das kann zur Spaltung und Liquidierung der Frauenmassenbewegung führen, wenn es die Marxisten-Leninisten nicht schaffen, das durch geduldige Überzeugungsarbeit abzuwenden." (Hervorhebung im Original, S. 310)

Es ist sehr wichtig, den antikommunistischen Vorbehalten offensiv zu begegnen. Das erwies sich auch als ein Erfolgsgarant des überparteilichen Frauenverbands Courage, der gerade in dem Maße, wie er mit antikommunistischen Vorbehalten fertig wurde, in den letzten Jahren als einzige Frauenorganisation der BRD seinen politischen Einfluss wesentlich ausweiten konnte.

Zugleich gibt es an der Propagierung der weltanschaulichen Offenheit auch eine kleinbürgerlich-dogmatische "Kritik", nach der das der bürgerlichen Ideologie geradezu Vorschub leisten würde und sogar konterrevolutionär sei.

Tatsächlich ist der Kampf um eine weltanschauliche Offenheit, um eine Offenheit für eine von Ausbeutung und Unterdrückung befreite Gesellschaft, eine notwendige Grundlage für eine kämpferische Selbstorganisation der Massen und zugleich für den Kampf zur Durchsetzung des demokratischen Rechts auf die Freiheit einer legalen Massenarbeit der Marxisten-Leninisten. In Deutschland arbeiten zirka 95 Prozent aller Massenorganisationen auf strikt antikommunistischer Grundlage. Marxisten-Leninisten werden durch Unvereinbarkeitsbeschlüsse ausgeschlossen, die Anerkennung der angeblichen "freiheitlich-demokratischen Grundordnung" zur Voraussetzung gemacht für die Mitgliedschaft. Das gilt z.B. für die etwa 8 Millionen Gewerkschaftsmitglieder, die 11 Millionen im Deutschen Frauenrat, sowie die Millionen im Deutschen Jugendring Zusammengeschlossenen.

Somit ist der Kampf um das Prinzip der weltanschaulichen Offenheit ein wesentliches Element der proletarischen Streitkultur im Kampf gegen eine vom modernen Antikommunismus geprägte kleinbürgerliche Streitkultur unter den Massen.

Überhaupt sind gemeinsame Prinzipien und Regeln in den Selbstorganisationen der Massen unverzichtbar, denn eine demokratische Streitkultur kann nur auf prinzipieller Grundlage erfolgen. Die kleinbürgerliche Streitkultur attackiert dagegen diese Prinzipien, propagiert eine unverbindliche Zusammenarbeit, um Spielraum für den eigenen kleinbürgerlichen Führungsanspruch zu erhalten.

Der praktische Maßstab für die proletarische Streitkultur zur Verwirklichung der führenden Rolle der Partei gegenüber den Massen ist die Durchbrechung der relativen Isolierung der MLPD. 

Stefan Engel

Hiermit ist unsere Artikelserie zur proletarischen Steitkultur abgeschlossen - wir freuen uns über Zuschriften zu diesem Thema!

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